Im Prinzip macht ein Thermocycler ja nichts außergewöhnliches - man programmiert eine Abfolge von bestimmten Temperaturen für eine bestimmte Dauer, stellt seine Proben rein, und das Gerät heizt und kühlt eine Metallplatte. Die Hauptanwendung für einen Thermocycler, die PCR, ist schon lange nicht mehr aus einem molekularbiologischen Labor wegzudenken. Und trotzdem, das ständige Heizen und Kühlen kostet eine Menge an Energie.
Doch dieses Problem wurde jetzt gelöst, indem die bisher eingesetzte Bauweise einfach aufgegeben wurde! Anstatt die Temperatur einer Metallplatte ständig zu ändern, gibt es bei Ugaz und Kollegen drei Metallplatten, von denen eine auf die höchste benötigte Temperatur gebracht wird. Die beiden anderen Platten erreichen ihre Temperatur dann durch Übertragung der Wärme.
Und man muss seine Proben noch nicht mal ständig von einer Platte zur nächsten stellen: die Lösung wird in einen Schlauch gegeben, der die unterschiedlich warmen Zonen durchläuft - auch ohne weitere äußere Energiezufuhr, denn es bildet sich ein Konvektionsstrom der Flüssigkeit aus.
Mit dieser Konstruktion reichen dann schon zwei AA-Batterien zum Betrieb!
Als Einsatzgebiet für diesen Thermocycler sind (sobald er über den Status eines Prototyps hinausgekommen ist) Entwicklungsländer angedacht, so dass dann z.B. in ländlichen Gegenden ohne ausreichende Energieversorgung HIV-Tests vor Ort durchgeführt werden können.
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Samstag, Mai 05, 2007
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