Donnerstag, November 29, 2007

Ein schönes Bild

Gerade eben im Nature Podcast gehört:
"...filaments, waving in the Brownian Breeze..."
Hin und wieder schaffen es eben auch Wissenschaftler, ein Bild zu schaffen das mich berührt.

Donnerstag, November 15, 2007

Interessante Muränen

Nachdem vor ein paar Wochen gezeigt wurde, dass die Aliens aus den gleichnamigen Filmen wohl nahe Verwandte der Muränen sind, hab ich jetzt noch was Neues über diese Fische erfahren.
Das mit den Aliens bezieht sich auf zumindest eine Art, die Atlantische Netzmuräne (Muraena retifera), die mit einem zweiten Kiefersatz, der im Rachen sitzt, ein Problem der Muränen interessant gelöst hat. Wenn man nämlich als Fisch unter Wasser etwas fressen will, ohne es festhalten zu können, dann schwebt das Futter einfach weg. Viele Fische haben das Problem gelöst, indem sie einfach eine große Menge Wasser, und nebenbei auch das Futter, einsaugen. Das ist bei Muränen aber nicht wirklich sinnvoll, weil die in ihren Felsritzen einfach nicht genug Platz zum Aufplustern haben. Die Atlantische Netzmuräne umgeht dieses Dilemma, indem sie ihre Beute erst mit dem ersten Kiefer fängt, dann mit dem zweiten Kiefer zugreift, den ersten löst und die Beute ein Stück in den Rachen zieht. Das wiederholt sich dann so lange, bis die Beute verschlungen ist. Clever. Spiegel Online hat nen Artikel darüber, und zeigt auch ein kleines Video mit dem zweiten Kiefer in Aktion. Die Wissenschaft dahinter wurde im September in Nature veröffentlicht; der Artikel selbst ist zwar nicht frei zugänglich, die Supplemental Materials mit 3 Videos aber schon!
Durch Zufall habe ich aber noch etwas anderes über Muränen gelernt. Geistermuränen (Rhinomuraena quaesita) können während ihres Lebens zunächst männlich, und anschließend weiblich sein. Die jungen Männchen besitzen eine blaue Grundfarbe, und werden, sobald sie eine kritische Länge erreicht haben, leuchtend Gelb. Und nebenbei auch weiblich.


Mittwoch, November 14, 2007

Sequenzierung des Humangenoms für 500 €

Die Sequenzierung von Klonierungsarbeiten etc. lassen wir von der Firma GATC erledigen. Als ich heute morgen einen neuen Auftrag rausschicken wollte, hab ich auf deren Seite eine interessante Meldung gelesen:
Nicht nur, um das Wissen über das menschliche Genom zu vergrößern, sondern auch mit Blick auf den zu erwartenden Wissensbedarf für eine personalisierte Medizin, möchte GATC bis 2010 das Genom von bis zu 100 Individuen sequenzieren. Und wir sprechen hier nicht von SNP-Kartierung oder ähnlichem, eine richtige Sequenzierung á la Watson und Venter.
Der Hammer kommt aber erst noch: Aufgrund der stetig fallenden Kosten für die Sequenzierung hat GATC das Ziel, innerhalb von 10 Jahren den Preis für die Sequenzierung eines menschlichen Genoms auf 500 € runter zu bekommen. Und nebenbei natürlich auch die Dauer der Sequenzierung erheblich zu verkürzen. Whoa. Das Human-Genom-Projekt dauert zum Vergleich 12 Jahre, setzte die internationale Kooperation von vielen Laboren voraus, und kostete rund 3 Milliarden $.
Mit dem Vorhaben kann sich GATC problemlos in die Riege der Firmen für das 1000-$-Genom einreihen (sie wollen die alle ja sogar noch um die Hälfte unterbieten!), und ist auch ein hoffnungsvoller Kandidat für den X-Price zur Genomsequenzierung!
GATC hat auch schon eine Seite mit FAQs online, die mehr in die Details geht als die Pressemeldung.