Mittwoch, Dezember 31, 2008

Frohes Neues mit Sachen zum Lachen (und Mitsingen)!

Was gibt es besseres, als das neue Jahr mit einer super lustigen, eindeutig nicht jugendfreien Definition von "Wissenschaft" zu beginnen? Eben. Deshalb dieser Kommentar des Kriminaltechnikers Vince Masuka aus der dritten Staffel von Dexter:
That's not opinion, that's science. And science is one cold-harded bitch with a fourteen inch strap-on.
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Die Szene startet um 3:49, der zitierte Satz um ca. 5:40. Einfach großartig!

Ich hab noch ein zweites Video für euch. Und das kommt auch von einer Serie - es ist der Titelsong der Sitcom The Big Bang Theory. Das Lied heißt "History of Everything" und ist von den Barenaked Ladies, die ich vor ca. 10 Jahren auch mal live gesehen hab. Viel Spaß beim Mitsingen!
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Mittwoch, Dezember 24, 2008

Weihnachtspaper!

Die Firma DNA 2.0 hat nach dem Weihnachtspaper von 2006 (Santa Claes, Rudolph Reindeer, Saint Nicolas, Ness E. Tomte, Dasher Sridhar, Jeremy Elf (2006): Heterologous expression and functional characterization of the Santa Hoho2 gene. Proc Natl Acad Sci, North Pole 12:25-31. [PDF]) dieses Jahr endlich ein neues weihnachtlich angehauchtes Paper veröffentlicht!

Santa Claes, Feliz Navidad, Tomte Ness E., Ten N. Baum, Hanukkah Harry, Bada Din Sridhar, Jeremy Elf (2008): Metabolic engineering of Picea abies for receptor mediated induction of fluorescence and olfactory signaling. Proc Natl Acad Sci, North Pole 12:25-31. [PDF]

Abstract
Reoccurring seasonal harvesting of Picea abies (Norwegian spruce) and the subsequent attachment of light fixtures to the tree followed by composting after only 3 weeks of minimal use is not only a waste but also leads to diminishing spruce forests, release of carbon dioxide, global warming, increased energy consumption and a political burden to the ongoing diplomatic efforts of Santa Claus. We here present a synthetic biology solution to address this key concerns for winter celebrations – A song induced Christmas tree with endogenous light and odor emission. Advances in synthetic biology, tissue engineering and metabolic engineering have now provided new insights and techniques for controlling whole organism signaling and bio-compound production in situ, and recent efforts in synthetic biology have demonstrated that complex regulatory and metabolic networks can be designed and engineered in microorganisms and simple eukaryotes. Leading researchers at the NorthPole Bioscience Engineering Council here disclose how sonic-induced signals received through tissue engineered tympanal organs are incorporated into regulating the metabolic distribution of fluorescent and olfactory signals in Picea abies. Upon induction, the cellular nodality of the tree branches emit light at predefined wavelength due to engineered luciferases mTwinkie (yellow), mWonderbread (white) and mSnoBalls (pink). The synthetic induction system also triggers the production and emission of seasonal olfactory signals including trans-cinnamaldehyde (cinnamon), 6-gingerol (ginger), and methyl salicylate (mint). The synthetic pathway is hereby denoted xmas1.
In diesem Sinne - ich wünsche euch allen Frohe Weihnachten! Und versucht mal, euren Baum anzusingen, vielleicht habt ihr ja eins dieser transgenen Exemplare bei euch stehen!

Ein nettes vorgezogenes Weihnachtsgeschenk

Nach Monaten von Warten kam letzten Freitag endlich das neueste Paper unseres Instituts raus - und ich bin einer der Mitautoren (Wenn auch nicht der Erstautor, was ich auf jeden Fall betonen will.)! Das ist zwar nicht mein erstes Paper [1], aber an dieser Arbeit war ich während meiner Diplomarbeit beteiligt und bin es auch aktuell während meiner Doktorarbeit.
Da der Artikel bei PLoS Genetics erschienen ist, kann ihn jeder kostenlos lesen, also super für Open Access! Spannend an der Geschichte ist auch, dass wir den Artikel back-to-back mit einem zweiten Paper der Gruppe von Mathilde Grelon aus Versailles veröffentlicht haben. Deren Ergebnisse ergänzen sich sehr gut mit unseren, so dass PLoS Genetics sogar noch nen Perspective-Artikel dazu hat schreiben lassen.
Ich bin jetzt gerade ein wenig unentschlossen, wie ich hier weitermachen soll. Einerseits halte ich das Thema für sehr interessant und spannend (natürlich!), andererseits kommt es mir aber extrem merkwürdig vor, über eigene Arbeiten zu schreiben. Wäre das nicht ein wenig wie Werbung? Haltet ihr mich für objektiv genug, oder sieht das dann so aus, als wollte ich unsere Daten in ein positiveres Licht rücken? Ich werd also eine kleine Umfrage in die Seitenleiste stellen, dann dürft ihr das entscheiden!

Hartung F, Suer S, Knoll A, Wurz-Wildersinn R, Puchta H (2008): Topoisomerase 3α and RMI1 Suppress Somatic Crossovers and Are Essential for Resolution of Meiotic Recombination Intermediates in Arabidopsis thaliana. PLoS Genet 4(12): e1000285.


[1] Darüber hatte ich vergessen zu berichten, das erste Paper bei dem ich Mitautor bin kam im Oktober raus. Mein Anteil an der Veröffentlichung geht noch auf ein längeres Praktikum während des Studiums zurück, am Institut für Rebenzüchung in Siebeldingen in der Südpfalz, einer Einrichtung des Julius-Kühn-Instituts (Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen).

Kortekamp A, Welter L, Vogt S, Knoll A, Schwander F, Töpfer R, Zyprian E (2008): Identification, isolation and characterization of a CC-NBS-LRR candidate disease resistance gene family in grapevine. Molecular Breeding 22(3):421-432.

Montag, Dezember 15, 2008

Zurück aus Wien

Seit ein paar Tagen bin ich wieder zurück von meinem 2wöchigen Trip nach Wien. Und neben vielen schönen Erinnerungen und Erfahrungen aus der Gruppe von Karel Riha am Gregor-Mendel-Institut, deren Mitglieder viel Zeit geopfert haben, um mir neue Methoden beizubringen (die sogar gleich in ein paar sehr interessanten Daten resultierten!), habe ich die Zeit genutzt und so viel wie möglich von der Stadt angesehen. Ein paar der Bilder habe ich zu Picasa hochgeladen, sie sind hier zu finden [1]:
Wien 081123-081208

Wenn ich nun schon in Wien war, wollte ich natürlich auch mal die Science Busters sehen. Da gab es nur ein Problem: die waren für mehr Vorstellungen ausverkauft, als ich in Wien sein würde! Glücklicherweise hatten die Kollegen vom GMI (liebe Grüße, falls das jemand von euch liest!) schon vorbestellt, und eine Karte wurde frei. So saß ich dann doch noch zum Thema "Geheimnisvolles Universum Reloaded: Vom Urknall bis zum Multiversum" in der zweiten Reihe und genoss die Show - extrem empfehlenswert!

Hin und zurück war ich übrigens auch per Zug unterwegs. Nicht, weil es günstiger gewesen wäre. Mit dem Flugzeug hätte die Reise nicht mal halb so lange gedauert, und wäre auch nur ungefähr halb so teuer gewesen. Was macht man aber nicht alles für die Wissenschaft - ich hatte auf dem Hinweg jede Menge DNA dabei, und auf dem Rückweg zusätzlich noch Membranen von Southern Blots. Die darf ich zwar problemlos und ganz legal transportieren, aber wer riskiert heutzutage denn die Arbeit von Monaten bis Jahren an einer Sicherheitskontrolle im Flughafen ("Sorry, aber das dürfen sie nicht mitnehmen. Werfen sie es bitte da hinten in die schwarze Tonne.") Gerade bei den Membranen hätte das heikel werden können. Die bestehen nämlich aus Nitrocellulose, und da springen wahrscheinlich die Sprengstoffdetektoren drauf an :D


[1] Als Biologe konnte ich natürlich nicht anders, es sind auch jede Menge Bilder von Tieren dabei.

Mittwoch, Dezember 10, 2008

Das gibt "Handystrahlung" ne ganz neue Bedeutung

Seit fast einem Jahr hat ein japanisches Pärchen Handyanhänger verkauft, die im Dunkeln leuchten. Jetzt wurden die beiden verhaftet, und das japanische Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Technologie hat alle Anhänger zurückgerufen.
Sie enthalten nämlich Tritium, ein radioaktives Isotop von Wasserstoff (3H)! Manche kennen das Prinzip vielleicht, weil so früher Zifferblätter von Uhren oder auch Kompasse (Kompässe?) zum Leuchten gebracht wurden. Tritium besitzt neben dem Proton des Wasserstoffs noch zwei Neutronen im Kern. Dieser ist aber instabil und zerfällt in Helium unter Emission eines Elektrons (Betastrahlung). Dieses Elektron trifft dann beispielsweise in Uhren auf eine Beschichtung mit einem Fluoreszenzmittel wie Phosphorverbindungen und regt sie zum Leuchten an. Problematisch besonders mit Tritium ist die geringe Größe des Atoms, es entweicht wie Wasserstoff gern aus allen möglichen Behältern.

Die Menge an Tritium in den Handyanhängern ist zwar wohl nicht gesundheitsgefährlich, überschreitet aber das in Japan erlaubte Level um das 26fache. Witzige Nebenbemerkung des Artikels: Da man in Japan eine Lizenz für das Arbeiten mit radioaktivem Material benötigt, haben wohl auch alle Käufer der Anhänger unwissend dieses Gesetz gebrochen.

Oh, und noch ein kleiner Punkt: Wieso wird in der Quelle ein Bild von transgenen Katzen gezeigt, die GFP bzw. RFP exprimieren? Mit Radioaktivität hat das jedenfalls nichts zu tun...

[via Greg Laden]

Autsch, MaxPlanckForschung!


Anscheinend hat man sich für die aktuelle Ausgabe des Magazins MaxPlanckForschung entschieden, passend zum Thema Forschung in China ein klassisches chinesisches Gedicht in chinesischen Schriftzeichen auf die Titelseite zu bringen. Laut dem Independent haben die es wohl aber fertig gebracht, stattdessen einen Werbetext eines Bordells aus Macau abzudrucken, der "heiße Hausfrauen" und "entzückende Darbietungen" anpreist. Auf der Titelseite. Gratulation!

Die Max-Planck-Gesellschaft hat sich mittlerweile zu dem Fauxpas geäußert, und die Schuld auf einen Sinologen geschoben, der gemeinerweise nicht auf die versteckte Bedeutung eines solchen Textes hingewiesen hat.
The Max Planck Institute was quick to acknowledge its error explaining that it had consulted a German sinologist prior to publication of the text. "To our sincere regret ... it has now emerged that the text contains deeper levels of meaning, which are not immediately accessible to a non-native speaker," the institute said in an apology. "By publishing this text we did in no way intend to cause any offence or embarrassment to our Chinese readers."
Außerdem wurde mittlerweile leider auch das Titelbild geändert [PDF].

[via BoingBoing]