Seit fast einem Jahr hat ein japanisches Pärchen Handyanhänger verkauft, die im Dunkeln leuchten. Jetzt wurden die beiden verhaftet, und das japanische Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Technologie hat alle Anhänger zurückgerufen.
Sie enthalten nämlich Tritium, ein radioaktives Isotop von Wasserstoff (3H)! Manche kennen das Prinzip vielleicht, weil so früher Zifferblätter von Uhren oder auch Kompasse (Kompässe?) zum Leuchten gebracht wurden. Tritium besitzt neben dem Proton des Wasserstoffs noch zwei Neutronen im Kern. Dieser ist aber instabil und zerfällt in Helium unter Emission eines Elektrons (Betastrahlung). Dieses Elektron trifft dann beispielsweise in Uhren auf eine Beschichtung mit einem Fluoreszenzmittel wie Phosphorverbindungen und regt sie zum Leuchten an. Problematisch besonders mit Tritium ist die geringe Größe des Atoms, es entweicht wie Wasserstoff gern aus allen möglichen Behältern.
Die Menge an Tritium in den Handyanhängern ist zwar wohl nicht gesundheitsgefährlich, überschreitet aber das in Japan erlaubte Level um das 26fache. Witzige Nebenbemerkung des Artikels: Da man in Japan eine Lizenz für das Arbeiten mit radioaktivem Material benötigt, haben wohl auch alle Käufer der Anhänger unwissend dieses Gesetz gebrochen.
Oh, und noch ein kleiner Punkt: Wieso wird in der Quelle ein Bild von transgenen Katzen gezeigt, die GFP bzw. RFP exprimieren? Mit Radioaktivität hat das jedenfalls nichts zu tun...
[via Greg Laden]
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen